Hanoi


 24.03.
Die eigentliche Sehenswürdigkeit Hanois Ist:
Die gesamte Altstadt mit ihren Häusern aus dem 19. Jahrhundert. Die Häuser sind, wie in manchen Regionen Süd- China meist nur 5 Meter breit dafür aber bis zu 60 Meter lang und werden daher Tunnel oder Röhrenhäuser genannt. Im unteren Teil befinden sich Laden, Küche, Innenhof, Wohnraum und Bad, im oberen sind die Schlafräume.
Die kleinen französisch angehauchten Alleen und die Promenade am See. Einige wenige Sightseeing-Höhepunkte wollten wir aber nicht verpassen:
Unser Ziel des Vormittags ist nachdem wir zuerst ein anderes Hotel gebucht haben, 2 Tage sind doch zu wenig für Hanoi erst einmal ein Reisebüro in dem wir den Ausflug zur Halong Bucht und das Ticket für den Bus nach Laos buchten, die Laotische Botschaft in Hanoi. Wir wollten mit dem Visum ganz sicher gehen. Aranya brauchte kein Visum weil wir nicht länger als eine Woche in Laos bleiben wollen. Ich bezahlte 36 US Dollar für die schnelle Ausfertigung. Von hier aus fuhren wir dann zum Ho-Chi-Minh-Mausoleum, einem monströsen Aufmarsch platz, gebaut angeblich im Stil einer Lotusblüte. Aber es wirkt doch eher wie ein grauer, monströser Beton-Palast realsozialistischer Machart
Aber wer kann schon widerstehen, den einbalsamierten Ho Chi Minh in seinem Mausoleum zu besuchen? Der jedes Jahr für etwa einen Monat nach Moskau zu Restaurierungsarbeiten geflogen wird (“ zu Lenins Einbalsamierern“.).. Schon vor der Sicherheitskontrolle, die jeder Besucher durchqueren muss, bildet sich eine lange Schlange, die sich gleich hinter der Kontrolle mit der Warteschlange eines anderen Zugangsweges verbindet. Man sieht viele Schulkinder, Armeeangehörige, eine kleine Gruppe von Kriegsveteranen, erkennbar an den vielen Auszeichnungen, die sie tragen.
Obwohl vor uns sicherlich einige hundert Menschen stehen, geht es zügig vorwärts: Nach vielleicht einer halben Stunde betreten wir die Vorhalle des Mausoleums, biegen mit den anderen nach links, steigen die Stufen hoch, befinden uns dann auf der Empore in dem Saal mit dem gläsernen Sarkophag, in dem nun Ho Chi Minh liegt. Der Körper sieht aus wie eine Wachsfigur, ganz weiß, eher wie ein zur Schau gestelltes Modell. Am Ausgang erhielten wir dann auch unsere Kamera zurück.
Das Mausoleum steht neben dem alten französischen als auch dem neuen Regierungssitz. Das Nachbargebäude, in einem hübschen Park am See gelegen, ist der Palast des einstigen französischen Indochina-Gouverneurs, ein prunkvoller gelber Bau, fast ein Schloss.
Seit der Unabhängigkeit Vietnams nun der allerdings kaum genutzte Präsidentenpalast. Die erste vietnamesische Regierung tagte in den benachbarten Wirtschaftsgebäuden, in denen auch die meisten Mitglieder der Regierung wohnten.
Zu einer Art Nationalheiligtum wurde allerdings nicht dieser erste amtliche“ Regierungssitz, sondern der bescheidene hölzerne Pfahlbau in der Nähe, das Wohnhaus, das sich Ho Chi Minh Ende der 50er Jahre errichten ließ und in dem er bis zu seinem Tod lebte. Auch während der amerikanischen Bombardements, als faktisch die gesamte Bevölkerung evakuiert war, hatte der Präsident die Hauptstadt nicht verlassen. Aber zumindest befand sich unmittelbar neben dem Haus des Präsidenten ein Schutzbunker.
Der Rundgang durch das ganze Areal war begleitet von Wachpersonal, das an jeder Ecke steht und Besucher die sich etwas länger aufhalten wollten energisch weiter trieb. Pünktlich um 13 Uhr war auf diesem riesigen Areal kein Mensch mehr zu sehen. Das Militär marschierte bis auf einige Wachtposten ab.
Wir aßen dann eine Kleinigkeit und fuhren zurück zur Laotischen Botschaft, wo ich dann mein Visum erhielt.
Mit dem Taxi fuhren wir zum Französischen Viertel und erlebten hier hautnah den chaotischen Verkehr von Hanoi.
Hanoi lässt Bangkok wie eine verkehrsberuhigte Zone aussehen. Die Überlebenstaktik ist ähnlich: Auf ein paar Einheimische warten, mit ihnen die Straße überqueren, stur geradeaus blicken und weder Richtung noch Geschwindigkeit verändern. Und das Wichtigste: Nicht die Nerven verlieren, bis die andere Seite erreicht ist – egal wie viele Moped-Kamikaze dauerhupen.
Auch die Polizei ist machtlos, bei diesen Unmengen von Mopeds auf den Straßen die auch bei einer roten Ampel nicht halten. Für einen Europäer ist nur schwer erkennbar, nach welchen Verkehrsregeln überhaupt gefahren wird. Viele Einheimische wissen es wahrscheinlich auch nicht. Entsprechend chaotisch geht es deshalb auch an den Kreuzungen zu.

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